Eine mächtige Skulptur aus Brückentraversen, die eine Mure vor Jahren verbogen hat, zeigt uns den Weg zur Bildhauerwerkstätte in Virgen, in der mehrere Bildhauer meißeln und schnitzeln. Nicht das einzige Kunstwerk, das wir an diesem Tag zu Gesicht bekommen.
Metal Sound beschallt das imposante Areal. Die beiden Virgener Künstler Michl Lang und Gerold Leitner mögen ihn, brauchen ihn zum Arbeiten. Denn es geht hart zu, wenn sie die verschiedenen Steine bearbeiten und aus Steinblöcken riesige (Toten-)Köpfe und andere, oft monumentale Kunstwerke befreien, wie den riesigen Moses aus weißem Carrara Marmor.
Einige der so entstandenen Figuren haben die Künstler in einem Waldstück entlang der Isel ausgestellt. Später werden wir wie durch ein offenes Atelier die Skulptouren aus Stein und Holz erwandern und bewundern, daher auch der Name „Skulp-Tour“. Michl und Gerold, die uns freundlich in der besonderen Werkstätte begrüßen, sind kräftige Männer, das sieht man auf den ersten Blick und sobald sie zu erklären beginnen, merkt man ihre Leidenschaft für die Kunst. Ideen entstehen im Kopf, meint Michael Lang, sie müssen langsam wachsen, reifen, oft weiß er erst ein paar Tage, bevor es los geht, was er genau machen will. Aber dann passt es und alle sind zufrieden und alle posten es auf ihren Kanälen, schmunzelt der Künstler. Somit ist uns nach wenigen Minuten klar, dass es hier zur Sache geht und kreative Ideen umgesetzt werden. Es wird mit allen Materialen und allen Werkzeugen und schweren Maschinen gearbeitet. Beide wollten nie etwas anderes als Bildhauer werden. Aufträge gibt es inzwischen genug, 16-Stunden-Tage daher keine Seltenheit. Aber sie rechnen nicht in Stunden, am Ende müssen die Arbeit und das Ergebnis passen, meinen beide unisono. Gerold nimmt uns noch mit in die Gießerei, wo es heiß hergeht und gerade die Trophäen für den Dolomitenmann entstehen, welche vorher über 30 Jahre der bekannte Bildhauer Jos Pirkner kreierte. Fasziniert folgen wir seinen Erklärungen, wie aufwändig die Bronze-Trophäen vom Entwurf bis zur fertigen Skulptur mit Liebe zum Detail und großem Fachwissen hergestellt werden. Die Virger Bildhauer haben sich einen Namen über die Grenzen Osttirols hinaus gemacht, am großen Tisch saßen bereits Bischöfe und renommierte Schriftsteller, bekannte Künstler, die ihre teuren Exponate im Atelier an der Isel ausstellten, sowieso. In dieser Woche soll noch ein Servus-TV-Team für einen großen Beitrag vorbeikommen.
Herzlichen Dank für die inspirierenden Gespräche und die beeindruckende Führung durch die Werkstätte und den Skulpturenpark.
Die Exkursion wurde im Rahmen der HERO-Vortragsreiche, welche von der EU mit Leader -Mitteln gefördert wird, möglich gemacht. (Schüler:innen der 3BK)
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